Blackout - Das Wichtigste auf einen Blick!

Unter einem Blackout versteht man eine lange, über große Gebiete verteilte Störung der Stromversorgung, bei der das Übertragungsnetz zusammenbricht. Lt. EU-VO 2017/1485 muss mindestens ganz Österreich 3 Minuten ohne Spannung sein, damit ein Blackout vorliegt. Das heißt, es sind nicht nur die letzten Meter vom Transformator zum eigenen Haus betroffen, sondern auch Hochspannungsleitungen und weitere Netzinfrastruktur. 

Ein solches Szenario passiert ohne Vorwarnung und kann weitreichende Folgen haben! 

Europa hat eines der sichersten Stromnetze weltweit (siehe Kurzinfo über Verhinderung eines Blackouts 2021). Die Herausforderungen der aktuellen Energiewende, das veränderte Nutzerverhalten sowie die kriegerischen Auseinandersetzungen in Osteuropa bringen das Netz jedoch an seine Belastungsgrenze. Die Wahrscheinlichkeit eines totalen Stromausfalles oder von großflächigen Stromabschaltungen, um das Netz zu stabilisieren, werden immer wahrscheinlicher. 

Mit Vorbereitung ist jedoch auch diese Situation zu meistern!  Auch die Gemeinde Engerwitzdorf erarbeitet zurzeit einen Notfallplan.


 „Sich über Krisen Gedanken zu machen ist keine Panikmache, sondern umsichtige Planung. Man kann nie alles voraussehen, aber eine gute Vorbereitung bringt Sicherheit für uns als Behörde und vor allem für die Bevölkerung.“ Bürgermeister Herbert Fürst

 

Die wichtigsten Punkte der Blackout-Vorsorge

Ausrufung 

Die Ausrufung eines Blackouts erfolgt nicht über Sirenen, sondern nur über Radio (vorrangig Ö3)!

Trinkwasser

Die Wasserversorgung über die Ortswasserleitung der Gemeinde Engerwitzdorf und den umliegenden Gemeinden auf Engerwitzdorfer Gemeindegebiet ist grundsätzlich mit wenigen Ausnahmen sichergestellt. Aktuell wird daran gearbeitet, auch diese Stellen krisenfit zu machen.

Gehen Sie dennoch sparsam mit dem Trinkwasser um! 

-> Bitte beachten Sie: Private Brunnenbesitzer bzw. private Wasserversorgungsgenossenschaften müssen sich selbst krisenfit machen!

Abwasser

Die Abwasserentsorgung über den Gemeindekanal ist sichergestellt.

-> Bitte beachten Sie: Abwasserhebeanlagen − das sind elektrische Pumpen, die Abwasser, das unter dem Niveau des abfließenden Kanals entsteht, auf das Niveau des Kanals pumpen, damit es ablaufen kann (z.B.: WC oder Duschen im Keller) − werden bei Blackout nicht funktionieren. Diese Anlagen bei Blackout nicht benutzen! 

Lebensmittel, Alltagsgüter & Medikamente

Lt. Österreichischem Lebensmittelausgabekonzept sind die Supermärkte am ersten Tag eines Blackouts geschlossen. Ab dem zweiten Tag öffnen die Märkte über eine Ausgabestelle im Windfang von 10:00 bis 15:00 Uhr für die Bevölkerung. Es gibt fertig zusammengestellte Carepakete zu ca. 15 EUR (Kleingeld auf Reserve halten!). Auf individuelle Wünsche (z.B. Baby-, Diabetiker-, Tiernahrung etc.) wird, falls möglich, Rücksicht genommen. Ausgabe erfolgt solange der Vorrat reicht. Es wird keine Nachlieferung der Produkte geben! 

Die Notversorgung der Bevölkerung sollte daher auf 10 bis 14 Tage ausgelegt sein, da nach einem Blackout mit Lieferverzögerungen und Infrastrukturproblemen zu rechnen ist. Hier gibt es Tipps für die Zusammensetzung eines Krisenvorrates für einen Haushalt!

Medikamente werden in den Apotheken, sofern möglich, über die Nachtausgaben verteilt. Ausgabe erfolgt solange der Vorrat reicht. Es wird keine Nachlieferung geben! Wichtige Medikamente sollten daher immer für 10 bis 14 Tage auf Lager sein. Halten Sie daher Ihre Hausapotheke immer aktuell! Hier gibt es Tipps für die Hausapotheke!

Kommunikation

Telefon- und Internetverbindungen benötigen Strom, um zu funktionieren. Kurze Stromausfälle werden mit Batterien in den Funkmasten überbrückt. Fehlt der Strom über längere Zeit, funktionieren auch diese nicht mehr. Das Festnetz wird ca. 72 Stunden, das Handynetz ca. 30 Minuten aufrechterhalten.

-> Bitte beachten Sie: Unnötige Anrufe vermeiden, damit das Netz in der verbleibenden Zeit nicht überlastet!

Sie werden nahestehende Personen und Haushaltsmitglieder bei einem Blackout über die herkömmlichen, digitalen Kommunikationswege nicht mehr erreichen können. Vereinbaren Sie daher schon im Vorfeld einen sogenannten Familiennotfallplan. Hier gibt es Tipps zur Erstellung eines Familiennotfallplanes!

Die Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen in Engerwitzdorf haben bereits einen Blackout-Plan erstellt, der vor allem die Abholmöglichkeiten und den Heimtransport der Kinder regelt. Sollten Sie als erziehungsberechtigte Personen noch keine Informationen erhalten haben, fragen Sie bitte direkt in den jeweiligen Einrichtungen nach! 

Verkehr

Prinzipiell können bei einem Blackout die Straßen weiter benutzt werden. Elektrische Anlagen wie Ampeln und Bahnschranken, Tunnels fallen jedoch aus. Öffentliche Verkehrsmittel sind bemüht, ihre Fahrgäste soweit es geht, noch an die gewünschten Zielorte zu bringen. 

  • Züge werden den nächsten großen Bahnhof anfahren, um ein Aussteigen zu ermöglichen bzw. können Fahrgäste bis zu 12 Stunden im Zug verweilen, bis dieser tatsächlich geräumt wird. 
  • Öffentliche Busse sollten, falls ihre Energieversorgung es zulässt, ihre Fahrt bis zum Dienstschluss des ersten Blackout-Tages fortführen.
  • Kindergartenkinder- oder Schüler:innentransport (Volksschule) wird individuell geklärt, bitte informieren Sie sich bei Ihrer Kinderbetreuungseinrichtung

Sollten Sie nach Beendigung der Fahrt Ihr Ziel noch nicht erreicht haben, wenden Sie sich an die nächste Selbsthilfebasis, die Ihnen am Bahnhof oder an den Bushaltestellen kommuniziert wird, dort wird Ihnen weitergeholfen.

Tankstelle

Bei einem Blackout ist die Treibstoffversorgung nicht mehr gewährleistet.  

-> Bitte beachten Sie: Tanken Sie immer so, dass 50% der Tankfüllung voll ist!

Nachbarschaftshilfe

Die Öffentliche Hand kann nicht alles regeln! Wir können nur Hilfe zur Selbsthilfe anbieten. DAHER: kümmern Sie sich bitte im Ernstfall um Ihre Nachbarn und bieten Sie Hilfe an!


Presse

Hier gib's mehr Informationen zur Presse (siehe Seitenende).

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